Peelings – wann es zu viel des Guten ist

Juli 8, 2021

Peelings – besonders für das Gesicht – gehören bei einer guten Reinigungsroutine eigentlich der Selbstverständlichkeit an. Sie sind ein wichtiger Schritt die Haut auf nachfolgende Wirkstoffe vorzubereiten, aber auch gezielte Hauterscheinungen effektiv zu behandeln. Besonders bei zu Akne neigender Haut vollbringen diese Kosmetikprodukte wahre Wunder und mildern diese Hauterscheinungen. Je nach Wirkstoffkombinationen können auch andere Effekte, wie Faltenreduktion, Ausgleich auf eine unregelmäßige Hautfarbe und Hautaufpolsterung erreicht werden. Doch Achtung: Nicht jedes Peeling ist für unsere Haut geeignet.

Welche Arten von Peeling es gibt, wie diese wirken und was wir stets beachten müssen, verrate ich im Folgenden.

Mechanisches Peeling

Diese Peelingprodukte bestehen unter anderem aus natürlichen oder synthetischen Schleifpartikeln, wie beispielsweise Reiskleie oder Mandelpartikeln. Sie entfernen Unreinheiten und abgestorbene Hautschuppen. Andere in dieser Kosmetik enthaltenen Wirkstoffe sind solche, die auch in Körper- oder Gesichtspflegeprodukten enthalten sind. Kunden verwenden diese Art des Peelings, weil es eines der bekanntesten ist oder weil Sie das Gefühl brauchen, die Wirkung zu spüren. Doch nicht für jeden ist diese Art Peeling auch tatsächlich geeignet. Menschen mit Neigung zu erweiterten Gefäßen, Entzündungen oder allgemein einer reaktiven, also zu Rötungen neigenden Haut, sollten auf diese Peelings besser verzichten. Sie sind, obwohl sie spürbar sind, längst nicht die tatsächlich wirkungsvollsten Peelings. Im Gegenteil: mechanische Peelings führen zwar zu einer glatteren Hautoberfläche, reinigen jedoch nicht unsere Poren, sodass Sie Hautunreinheiten wenig effektiv vorbeugen können. Zudem bringen sie durch einen häufig emulgatorhaltigen Aufbau, die hauteigene Lipidbarriere in ein Ungleichgewicht und führen auf die Dauer zu Trockenheit und vorzeitiger Hautalterung.

Chemisches Peeling

Die Inhaltsstoffe dieser Produkte sind säurehaltige Substanzen, die auf unsere Haut aufgetragen werden. Dabei wird die von äußeren Einflüssen belastete und verdickte Hautoberfläche von abgestorbenen Hautzellen befreit. Gleichzeitig können diese je nach Säure aufhellend auf Pigmentierungen oder anregend auf die Produktion von Kollagen wirken. Auf diese Weise wird die Haut nachhaltig gepflegt, verjüngt und gestrafft. Man unterscheidet Alpha- und Beta-Hydroxysäuren. Beispiele für Alpha-Hydroxysäuren sind Zitronensäure, Weinsäure, Apfelsäure oder Glycolsäure. Sie wirken auf der Hautoberfläche und verbessern das Erscheinungsbild indem Sie das Hautbild glätten und ausgleichen sowie Hautunreinheiten durch ihre hornlösende Wirkung vorbeugen.

Häufig begegnen uns auch Peelings aus einer Kombination verschiedener Säuren und decken so ein breiteres Wirkspektrum ab. Die Salizylsäure ist eine Beta-Hydroxysäure und vor allen Dingen wirksam bei unreiner, großporiger und zu Entzündungen neigender Haut. Sie kann tiefer bis in den Haarfollikel (Pore) eindringen, wo die Hauptursache von Unreinheiten liegt. Die Zellansammlungen und Talgpfropfen werden durch die Salizylsäure gelöst, sodass wir ein reineres Hautbild erzielen können. Diese Art Peelings sind wesentlich effektiver als mechanische Peelings und zudem je nach Aufbau auch verträglicher und haben ein weites Wirkspektrum. Achten Sie darauf, dass keine austrocknenden Alkohole in diesen Formeln aufgeführt sind – dies würde Ihre hauteigene Lipidbarriere wieder zerstören.

Enzympeeling

Bei diesen Peelings brauchen wir nicht zu rubbeln, sondern nutzen die biologische Wirkungsweise von Enzymen, um die obersten Hautzellen in ihrer Abschuppung zu unterstützen. Hierbei wird vollkommen auf Schleifpartikel verzichtet. Aus diesem Grund sind Enzympeelings besonders umweltfreundlich und hautverträglich, da diese Produkte frei von Mikroplastik sind. Die Enzyme in diesen Peelings spalten Eiweißverbindungen auf und gehören zur Gruppe der Proteasen. In der Kosmetik können folgende Pflanzenwirkstoffe angetroffen werden: Papin aus Kernen der Papaya sowie Bromelain aus der Ananaspflanze. Eine Kombination aus enzymatischen und Fruchtsäurepeelings entspricht einer optimalen Pflegeroutine und erhält Ihr Hautbild jung und schön.

Wie oft sollte ein Peeling angewendet werden?

Ein Peeling kann, zu häufig angewendet, auch negative Auswirkungen erzielen. Durch die exfolierende Wirkung der Peelingprodukte entfernen wir, wie oben gelernt, abgestorbene Hautzellen. Dies ist sinnvoll, wenn unser Hauttyp, z.B. bei fettiger Haut, stärker verhornt ist oder wenn durch diverse Ursachen die Abschuppung nicht alleine vonstatten geht. Dies geschieht z.B. mit dem verlangsamten Stoffwechsel im Laufe des Alterungsprozesses oder wenn wir über zu wenig Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten verfügen. Ein Feuchtigkeitsmangel führt dazu, dass für die Abschuppung zuständige Enzyme die Zwischenzellverbindungen nicht mehr lösen können. Die oberste Hautschicht verdickt und wird rau und stumpf. Sie lässt nun auch nicht mehr wertvolle Wirkstoffe unserer Pflegeroutine effektiv eindringen und Talg, also Hautfett, sammelt sich in den Poren. Unreinheiten und Entzündungen können entstehen.

Wie häufig das Peelen nun förderlich ist, hängt immer von dem individuellen Hautzustand und vielen weiteren Faktoren ab. Ein ungeeignetes Peeling oder eine zu häufige Anwendung können die Haut austrocknen und führen als Folge zu noch mehr Verhornung und einem stärkeren Glanz. Die Haut reagiert in diesem Fall zu ihrem Schutz mit einer stärkeren Talgproduktion und neigt zur vermehrten Bildung von Zellen. Diese lagern sich in der obersten Hautschicht an, können jedoch nicht abschuppen, da die Enzyme in trockener Umgebung nicht aktiv sind. Des Weiteren stellt unsere äußere Hautschicht, das Stratum Corneum, eine sinnvolle Schutzschicht dar. Diese ziegelsteinartige Mauer wird durch eine schwer durchlässige Doppellipidschicht (wie Mörtel) in ihrer Schutzfunktion unterstützt. Wenn wir nun immer mehr dieser schützenden Schicht “wegpeelen”, dann besteht zum einen die Möglichkeit der vorzeitigen Alterung durch Bildung freier Radikale und zum anderen einer unregelmäßigen Pigmentierung. Die Hornschicht schützt uns zusammen mit einem Lichtschutz vor dem Eindringen von Strahlung, die, je weniger Schutz vorhanden, umso mehr unsere pigmentbildenden Zellen und unser Kollagen im Bindegewebe angreift.

Geben Sie Ihre Haut in gute Hände, Sie haben nur die eine!

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DANIELA STÖCKIG
Meisenring 7 · 04509 Krostiz

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